AUTHOMYTHEN.

E-Autos brennen oft und die besseren Reifen gehören auf die Lenkachse.
Stimmt das? Wir sind sieben Automythen auf den Grund gegangen.

1 „Von 01.11. bis 15.04. darf ich ausschließlich mit Winterreifen fahren.“

Nicht ganz richtig – wir haben in Österreich die situative Winterreifenpflicht. Wenn die Straßen trocken sind, darf man mit Sommerreifen fahren. Bei Schnee, Eis und Glätte darf in dem Zeitraum aber nur mit Winterreifen gefahren werden. Wir empfehlen, unter sieben Grad Celsius immer mit Winterreifen zu fahren, weil ab dann der Gummi von Sommerreifen schlechteren Halt bietet.

2 „Die Kaskoversicherung zahlt in jedem Fall.“

Angelehnt an Punkt 1 gilt zu beachten, dass die Kaskoversicherung bei grober Fahrlässigkeit in der Regel nicht zahlt. Auch im Haftpflichtschaden kann es sein, dass man als FahrerIn wegen Verwendung von Sommerreifen eine Mitschuld trägt – auch dann, wenn man keine Schuld am Unfallhergang hat.

3 „Winterreifen erkennt man am Aufdruck M+S.“

Das Kürzel steht für Matsch und Schnee – ABER ACHTUNG – die Bezeichnung ist nicht geschützt und kann von jedem Hersteller beliebig auf die Reifen geschrieben werden. Nur das sogenannte 3PMSF Symbol (3 Peak Mountain Snow Flake) ist genormt und garantiert, die notwendigen Bedingungen zu erfüllen. Dies muss auf der Seitenflanke ersichtlich sein.

4 „Die besseren Reifen gehören auf die Lenkachse.“

Falsch – die besseren sollten auf der Hinterachse sein. Natürlich sollen auf allen Rädern Reifen montiert sein, deren Profiltiefe Sicherheit gewährleisten, aber im Ernstfall entscheidet die Hinterachse, ob das Auto ausbricht. Die besseren Reifen hinten sorgen für Fahrstabilität.

5 „Im Winter reicht es, wenn ich als Fahrer aus dem Auto genug sehe.“

Falsch – es müssen immer alle Scheiben komplett frei sein. Ebenso Beleuchtung und Kennzeichen – andernfalls sind Strafmandate fällig. Bei starkem Schneefall müssen Sie auch dafür sorgen, dass keine großen Schneemengen oder Eisklumpen vom Auto fallen und andere Verkehrsteilnehmer gefährden können.

6 „Männer sind die besseren Autofahrer.“

Ja, das hätten wir Männer gerne. Wissenschaftlich belegen kann man, dass Männer anders fahren als Frauen. Fest steht nur, dass statistisch junge und ältere Männer die meisten Unfälle verursachen. Zudem parken Frauen nachweislich deutlich langsamer und ungenauer ein.

7 „Wenn Autos brennen, explodieren sie kurz danach und Elektroautos brennen häufiger.“

Beides falsch. Spektakuläre Explosionen kennt man aus Filmen – doch diese gibt es in Realität nur sehr selten und wenn überhaupt, dann dauert es lange, bis so etwas passiert. Die Statistik bestätigt, dass E-Autos keinesfalls häufiger brennen als Verbrenner. Fakt ist: Die Akkus können nicht mit konventionellen Löschmitteln gelöscht werden. Hier arbeiten schon viele Profis an angepassten Methoden. Die Firma Rosenbauer z.B. hat bereits ein Spezialwerkzeug, mit dem die Feuerwehren im Ernstfall den Brand eines E-Autos effektiv bekämpfen können. Die fehlende Langzeiterfahrung führt zum hartnäckigen Mythos, dass E-Autos gerne in Flammen aufgehen